Viele Anbieter werben mit einer besseren Aufnahme von Q10 durch die vollständig reduzierte Ubiquinol-Form von Q10. Auch wenn sich dieses Merkmal vielversprechend anhört, so ist für diese Form keine Notwendigkeit gegeben.
Denn:
1. Es existieren erheblich mehr wissenschaftliche Studien, in denen Ubiquinon verwendet wird, als Studien mit Ubiquinol.
2. Was die Aufnahme angeht, so gibt es keinen Unterschied zwischen Ubiquinon und Ubiquinol. Es scheint, dass es keine unmittelbaren Vorteile der Verwendung von Ubiquinol gibt, da die Verbindung im Verdauungssystem sowieso in Ubiquinon umgewandelt wird. Zumindest gibt es keine Studien, die eine erhöhte Wirksamkeit o.ä. belegen.
3. Ubiquinon und Ubiquinol wechseln im Körper zwischen der einen und der anderen Form hin und her. Wichtig ist, dass eine gute Aufnahme gewährleistet wird. Außerdem ist die Bioverfügbarkeit beider Arten nahezu gleich.
4. Der internationale Coenzym Q10-Verband ICQA verwendet ein Präparat mit Ubiquinon als offizielles wissenschaftliches Referenzprodukt.
5. Die Herstellung von Ubiquinol ist teurer als die von Ubiquinon, weshalb es folglich auch für Verbraucher und Wissenschaftler teuer ist.
6. Ubiquinol ist sehr instabil und reagiert extrem mit dem Luftsauerstoff, es oxidiert. Nach der Oxidation ist es nicht etwa wertlos, sondern es hat sich wieder in Ubiquinon ungewandelt. Diese Oxidation zu verhindern und dafür zu sorgen, dass das Coenzym Q10 seine reduzierte Ubiquinol Form beibehält, ist extrem schwierig und stellt eine teure und enorme technische Herausforderung dar.
7. Oft liest man, dass gerade ältere Menschen nur noch eine verminderte Fähigkeit besitzen Ubiquinon in Ubiquinol umzuwandeln und daher eher ein Ubiquinol Produkt verwenden sollten. Selbst wenn das stimmen würde, löst es das Problem nicht, denn wie schon geschrieben wandelt der Körper ständig zwischen Ubiquinon und Ubiquinol hin und her. Somit würde das Problem nach der ersten Umwandlung von Ubiquinol in Ubiquinon sofort wieder aktuell werden. Da die Umwandlung von Ubiquinon in Ubiquinol mithilfe des Selenoproteins Thioredoxinreduktase stattfindet, kann die verminderte Fähigkeit, Ubiquinon in Ubiquinol umzuwandeln, durch die zusätzliche Einnahme von Selen ausgeglichen werden.